Schüppel-Eiche

Ungefähr 650 Jahre ist die »Schüppel-Eiche« (Stieleiche »Quercus Robur«) alt und somit nur knapp 75 Jahre jünger als die Schweizer Eidgenossenschaft selbst. Was könnte sie wohl alles aus ihrem Leben erzählen? Schon lange vor der Entdeckung Amerikas stand sie an ihrem Platz nahe Ramsen. Sie ist älter als die Druckerpresse und Martin Luther’s Bibelübersetzung, eine der ältesten Eichen der Schweiz. Wahrscheinlich hat sie auch die napoleonischen Soldaten vorbeiziehen sehen. In früherer Zeit wurde der Platz »Unter der Eiche« als Thingstätte (Gerichtsstätte) benutzt. 
Ihr Stammumfang beträgt auf einem Meter Höhe über sechs Meter. 
Im Jahre 1870 brannte ein Lagerfeuer die Eiche an, was das Anfaulen des Stammes zur Folge hatte. So entstand im unteren Bereich des Stammes ein Hohlraum, in dem Schüler aus Ramsen ihre Schulhefte verbrannt haben sollen. 1906 mauerte die Gemeinde den Hohlraum aus. Heute ist nur noch ein kleines Stück des Mauerwerks zu sehen, den Rest hat die Eiche »verinnerlicht«. Um die Schüppel-Eiche herum stehen drei Linden, die die Gemeindeväter um circa 1870 gepflanzt haben als Ersatz falls die Eiche eingehen sollte.
Die Eiche steht kurz hinter dem Ortsende von Ramsen in Richtung Hofenacker. Es ist ein schöner Platz, um einmal kurz inne zu halten und sich von diesem außergewöhnlichen Naturdenkmal mit seiner knorrigen, verwitterten Rinde verzaubern zu lassen.

Eine Feuerstelle lädt zum gemütlichen Verweilen ein.
Schüppel-Eiche
Schüppel-Eiche